Offen mit Menschen reden, kulturelle Hintergründe verstehen und Vorurteile erkennen. Das bietet oftmals Lösungen für Gespräche, die sich zunächst schwierig gestalten. Über dieses wichtige Thema referierte jetzt der Dozent und pensionierte Polizeibeamte Wilhelm Stratmann in Borken in seinem interaktiven Vortrag „Besser verstehen und verstanden werden – durch interkulturelle Kompetenz im Beruf und im Alltag“. Rund 50 interessierte Auszubildende und Studierende der Kreisverwaltung Borken nahmen daran teil und brachten sich dabei auch aktiv mit ein. Organisiert hatte die Veranstaltung im Rahmen der Einführungswoche der neuen Studierenden Ausbildungsleiter Christof Kleinwege sowie Sigrun Plogmann und Anne Strotmann vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Borken (KI).
„Es ist sehr wichtig, in Gesprächen einen Perspektivwechsel einzunehmen und Verständnis für sein Gegenüber zu gewinnen, um ihm auf diese Weise bewusster zu begegnen“, erläuterte Christof Kleinwege. Schließlich habe jeder Kontakt zu Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, nicht zuletzt auch im späteren Berufsleben in der Behörde. Ein besseres Verständnis fördere daher das respektvollere Miteinander, betonte Sigrun Plogmann.
Referent Wilhelm Stratmann ist mit seiner langjährigen Berufserfahrung als Polizeibeamter ein Experte auf dem Gebiet Interkultureller Kompetenz. Regelmäßig hält er dazu Vorträge. Dabei zeigt er Stereotypen auf, die dann von den Teilnehmenden einzuschätzen und aufzubrechen sind. Auf diese Weise lieferte er Hilfen für eigenständige Entscheidungen. Dazu bot er den Nachwuchskräften der Kreisverwaltung auch Hintergrundwissen aus Theorie und Praxis stets mit Bezug zur Arbeit in der Behörde. Anhand verschiedener interaktiver Übungen zeigte er, wie der kulturelle Hintergrund das Denken formt und untermauerte das mit Erfahrungsberichten aus seinem eigenen Berufsleben und aus dem Alltag. In erster Linie geht es darum, scheinbar gegensätzliches Denken zu verstehen und dabei Rücksicht auf den kulturellen Hintergrund zu nehmen, der oft als Grund dahintersteckt. Dazu beleuchtete er die Kommunikationsstile der verschiedenen kulturellen Hintergründe und den Vergleich zwischen Kollektivismus und Individualismus.
Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Förderprogrammes „KOMM-AN NRW“ mit Unterstützung des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration Nordrhein-Westfalens gefördert.