Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Borken lud am 19.04.2024 zum Sprachfachtag „EssGeschichten und EssKulturen“ ins Borkener Kreishaus ein. „Wir freuen uns, dass diese besondere Veranstaltung auf so positive Rückmeldung gestoßen ist und wir mit allen 40 Mitwirkenden in einen regen Austausch über Essen und die Geschichten dahinter treten konnten“, resümiert Sabine Otto, Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Borken. Passend zum Anlass hatte der Verlag Thienemann-Esslinger neun Exponate in Form von Aufstellern aus dem Buch „Über den Tellerrand“ zur Verfügung gestellt, die einen Einblick in die Essgewohnheiten von Kindern in verschiedenen Ländern gaben. An Thementischen gab es zudem die Möglichkeit, sich mittels verschiedener Broschüren und Fachbücher zum Thema Interkulturelle Ernährungsbildung zu informieren.
Nach der Begrüßung durch Elisabeth Büning, Fachbereichsleiterin Bildung, Schule, Kultur und Sport des Kreises Borken, gab Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, Leiter des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTi), unter dem Titel „Wie kann Beheimatung über das Essen erfolgen?“ einen Einblick in das Themenfeld Essen, Heimat und Integration. Dabei ging der Professor für Moderne Türkeistudien und Integrationsforschung insbesondere auf kulturgeprägte Essgewohnheiten und unterschiedliche Gastgebersitten ein.
Im Anschluss an den Vortrag bestand die Gelegenheit, an verschiedenen Workshops zum Thema Ernährung teilzunehmen und so in den weiteren Austausch zu treten. Susanne Nassua, Mitarbeiterin der Verbraucherzentrale NRW, ging in ihrem Workshop darauf ein, wie pädagogische Fachkräfte kultursensibel die Entwicklung des Essverhaltens von Kindern unterstützen und Eltern dabei mitnehmen können. Anne Rolvering und Cornelia Reichel vom Bildungsbüro des Kreises Borken führten gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern naturwissenschaftliche Experimente für vier- bis zehnjährige Kinder am Beispiel von Lebensmitteln durch.
Neben seinem Vortrag leitete Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan ebenfalls einen Workshop zum Thema „Herkunft und Essgewohnheiten“. Dabei diskutierte „seine“ Gruppe darüber, inwiefern kulturspezifische Gerichte und deren Zubereitung als eine Art Erinnerung an die Heimat sowie als eine transnationale Brücke fungieren. Der Experte erklärte außerdem, wie über das Essen nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Stärkung erfolgen kann. Nina Berger vom Gesundheitsamt des Kreises Borken stellte beim „Workshop Essstörungen“ die Frage: „Wie viel ‚gesunde‘ Ernährung ist noch gesund?“ Sie vermittelte dabei die Gedankenwelt betroffener Menschen, um die Ursachen und Hintergründe der verschiedenen Krankheitsbilder von Essstörungen besser zu verstehen.
Zum Hintergrund: „Kommunales Integrationszentrum Kreis Borken“:
Das „Kommunale Integrationszentrum Kreis Borken“ (KI) gibt es seit dem 28. Juni 2016. Die Kernaufgaben der KI-Arbeit liegen in den Bereichen „Integration durch Bildung“ sowie „Integration als Querschnittsaufgabe“. Mehr Infos dazu gibt es unter https://ki.kreis-borken.de/de/.
Das KI wird sowohl vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration als auch vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen mitfinanziert. Außerdem ist es über die Landeskoordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren Nordrhein-Westfalen mit allen anderen Kommunalen Integrationszentren in Nordrhein-Westfalen fachlich verbunden.